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2017-05-26 09:29:00 CEST

More Than Sports: Von Hundert auf Null

Die beeindruckende Geschichte von Tri Bourne und seiner rätselhaften Krankheit

Das lange Warten auf Gewissheit. Tri Bourne in seiner Heimat Hawaii. Credit: River Jordan (riverjordanphoto.com)Das lange Warten auf Gewissheit. Tri Bourne in seiner Heimat Hawaii. Credit: River Jordan (riverjordanphoto.com)

Immer in Aktion, bloß nicht stillsitzen. Das war lange Zeit das Motto von Tri Bourne. „Wenn ich niche gerade Beach Volleyball gespielt habe, war ich entweder im Kraftraum, beim Bodysurfen, Basketball oder Golf spielen“, erzählt uns der Beach-Volleyball-Profi aus Hawaii. In der vergangenen Saison war er bei allen Stopps der Swatch FIVB Major Series dabei und spielte insgesamt 19 Turniere auf der FIVB World Tour.

Plötzlich ist seine Welt auf den Kopf gestellt: Der US-amerikanische Nationalspieler sitzt am Tisch und isst langsam sein Frühstück. Er erlebt gerade eine totale Entschleunigung – allerdings nicht freiwillig: Ende vergangenen Jahres fühlte sich der 27-Jährige immer wieder müde, erschöpft. Jedes Gelenk seines Körpers war geschwollen, seine Muskeln wurden immer schwächer. Er trainierte zunächst weiter, doch zwei Tage vor dem Fort Lauderdale Major, musste er sich krankheitsbedingt abmelden. Es ging einfach nicht mehr. Sein Partner John Hyden spielte mit Ryan Doherty – bis heute.

Zeit der Ungewissheit

„Ich kann nicht sagen, ob und wann ich auf den Sand zurückkehren kann“, sagt Tri. „Diese Krankheit war ein ganz schöner Schock für mich.“ Es folgte eine lange Zeit der Ungewissheit, er suchte einen Arzt nach dem nächsten auf, doch den Grund für seine Erkrankung fand zunächst niemand. „Das war extrem frustrierend“, sagt Tri. Er sprach sogar mit dem Arzt von Olympiasiegerin Kira Walkenhorst, die zwischen 2014 und 2015 über ein halbes Jahr wegen Pfeifferschen Drüsenfiebers pausieren musste. „Unsere Symptome waren ähnlich, dadurch bin ich darauf gekommen“, erzählt Tri.“ Doch inzwischen weiß er, dass seine Krankheit eine andere ist: Tri hat eine chronische Muskelentzündung, die sich Dermatomyositis nennt. Ausgelöst wurde sie anscheinend durch eine kleine Operation im Oktober, bei der Tri sich eine Zyste entfernen ließ, die auf einen Nerv seines Fußknöchels drückte. Der Hawaiianer blieb in seiner bisherigen Karriere verschont von größeren Verletzungen, diese Operation hat seinen Körper wohl aus dem Gleichgewicht gebracht, so die Theorie der Ärzte.

Spending a lot of time workin on the body these days. 🤙🏽

235 Likes, 4 Comments - Tri (@tribourne) on Instagram: "Spending a lot of time workin on the body these days. 🤙🏽"

Momentan kämpft der 27-Jährige damit die Entzündungen aus seinem Körper zu bekommen. Das heißt: Kein Herumspringen, Rennen, Bodysurfen und vor allem: Kein Beach Volleyball. Die vergangenen Turniere hat Tri über den BeachStream verfolgt. „Ich arbeite weiterhin am Volleyball, analysiere die Spiele und denke viel darüber nach. Dieses Wissen möchte ich nutzen, wenn ich zurückkomme.“ Die Therapie gegen die Entzündungen beinhaltet außerdem Steroide: Diese sind zwar außerhalb von Wettbewerben legal, aber wenn die Zeit gekommen ist und er aufs Feld zurückkehrt, muss er das Mittel aus seinem Körper bekommen haben.

Tri Bourne nimmt die Herausforderung an, die das Leben ihm stellt. Credit: River Jordan (riverjordanphoto.com)Tri Bourne nimmt die Herausforderung an, die das Leben ihm stellt. Credit: River Jordan (riverjordanphoto.com)

Wie Tri Bourne mit seiner Krankheit umgeht ist beeindruckend. Er liest viele Bücher, hat seine komplette Ernährung umgestellt, Gluten, Laktose und Zucker lässt er jetzt weg und versucht die Zeit bestmöglich für sich zu nutzen. „Egal mit welchen Herausforderungen du im Leben konfrontiert wirst, wenn du sie annimmst, daraus lernst und dich weiterentwickelst, kannst du am Ende einen Vorteil daraus ziehen“, sagt er. Diese positive Einstellung ist keine Selbstverständlichkeit, denn Tri weiß um eine weitere Hürde: Wenn er zurückkehrt, hat er keinen Partner im Sand. John Hyden (44) hat sich nun fest mit Doherty zusammengetan. „Ich kann das verstehen“, sagt Tri. „Es ist vielleicht seine letzte Saison und er muss weiter Punkte sammeln, schließlich bestreitet er seinen Lebensunterhalt mit Beach Volleyball.“

Vorbild Kira Walkenhorst

Tri nutzt seine Kenntnisse aktuell abseits des Spielfelds: Bei der AVP Tour in Huntington coachte er Sean Rosenthal und Trevor Crabb. Es war nur eine Ausnahme weil der Trainer der US-Boys verhindert war. „Ich würde das aber gern auch für andere Teams machen, sofern ich gebraucht werde“, sagt Tri. „Ich versuche meinen scharfen Geist im Beach Volleyball bewahren.“ So geduldig Tri ist, so sehr wünscht er sich auch in naher Zukunft wieder in den Sand zurückzukehren. Sein größter Traum sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Mit John Hyden hatte er sich gemäß Weltrangliste auch für Olympia in Rio de Janeiro qualifiziert, doch wegen der Länderquote konnten sie als drittes US-Team hinter Dalhausser/Lucena und Gibb/Patterson nicht starten.

Glückliche Gewinner: Tri Bourne (rechts) and John Hyden beim FIVB Swatch World Tour Final in Toronto 2016. Credit: Martin Steinthaler.Glückliche Gewinner: Tri Bourne (rechts) and John Hyden beim FIVB Swatch World Tour Final in Toronto 2016. Credit: Martin Steinthaler.

Dafür qualifizierten sich Hyden/Bourne Ende der vergangenen Saison für das Swatch FIVB World Tour Final in Canada und gewannen dort die Bronzemedaille. Es war das letzte Turnier das Tri spielen konnte. „Ich bin froh, dass es diese Podiumsplatzierung und dieser letzte Sieg sind, die als Gefühl in meinem Kopf verbleiben, wenn ich an Beach Volleyball denke“, sagt er. Die Platzierung brachte ihm außerdem ein gutes Preisgeld ein, das er jetzt auch benötigt: Ohne Einnahmen aus dem Spielbetrieb lebt Tri momentan von seinen Ersparnissen und einer Förderung die das olympische Komitee an die besten Athleten des Landes ausschüttet. „Ich komme aus, aber es ist nicht so lustig dabei zuzusehen wie die Ersparnisse immer kleiner werden“, sagt er. Wenn er an sein Comeback denkt hilft ihm die Geschichte von Kira Walkenhorst, die zwei Jahre nach dem Ausbruch ihrer Krankheit 2016 das Klagenfurt Major gewann und danach die Olympischen Spiele. „Das ist eine schöne Perspektive“, sagt Tri.

Neue Fähigkeiten

Der Hawaiianer ist aber keiner der nun einfach wartet bis er wieder spielen darf. Stattdessen sucht er sich neue Betätigungsfelder und belegte beispielsweise einen Kurs in Hollywood in dem er lernte, wie man sich vor der Kamera präsentiert. Mit einem Freund hat er außerdem ein Video gedreht das sich mit seiner Lebenseinstellung und seinen Wurzeln auf Hawaii beschäftigt. „Ich habe jetzt erst so richtig realisiert, dass wir als Sportler nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung haben“, sagt er. Die Weltmeisterschaften in Wien werden für ihn als Spieler kein Thema sein. „Aber vielleicht kann ich ja Interviews führen oder auf andere Weise Teil des Ganzen sein. Sagt mir Bescheid, wenn ich helfen kann.“ Wir würden uns freuen dich in Wien zu sehen, Tri.

Bourne on the Beach

We got a chance to visit with AVP player Tri Bourne back home in Hawaii on the island of Oahu. Tri is an extraordinary athlete who includes many unconventional techniques into his training such as body surfing, free diving, canoe paddling and hiking. Tri shows us that training doesn't stop once he steps off the court.

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